Haarefärben ist eine Frage der Chemie und für manche mittlerweile ein alltäglicher Lebensstil. Seit einigen Jahren ist die Haarfärbeindustrie außerordentlich profitabel. Allein der Handel mit Haarfärbesets für den Heimgebrauch hat einen geschätzten Wert von 321 Millionen Pfund pro Jahr.
Fakten zum Aufhellen/Blondieren der Haare
Der Blondierprozess dient der Aufhellung des Haares. Dies geschieht durch das normalerweise gelblich gefärbte Peroxid, das mit dem Melanin im Haar reagiert und die Farbe entfernt. Dies ist eine irreversible chemische Reaktion, bei der das Bleichmittel das Melaninmolekül im Haar auflöst. Zu diesem Zeitpunkt ist noch Melanin im Haar vorhanden, die aufgelösten Moleküle sind jedoch farblos.
Sobald Ihr Haar gebleicht ist, hat es wahrscheinlich einen blassen Gelbstich. Diese gelbe Farbe ist die natürliche Farbe des Strukturproteins im Haar, bekannt als Keratin. Bleichmittel reagieren bekanntermaßen stärker mit dem dunklen Eumelaninpigment als mit Phäomolanin, weshalb nach dem Aufhellen ein gewisser roter oder goldener Farbton erhalten bleiben kann. Wasserstoffperoxid ist ein beliebtes Aufhellungsmittel. Das Peroxid, eine alkalische Lösung, lockert den Haarschaft und ermöglicht so eine Reaktion mit dem Melanin im Haar.
Temporäre Haarfärbung
Sowohl semipermanente als auch temporäre Haarfarben hinterlassen oft saure Farbstoffe an den äußeren Haarschäften oder bestehen aus kleinen Pigmentmolekülen, die in den Haarschaft gelangen können. Dieses Ergebnis ist auf die Verwendung einer geringen Menge Peroxid zurückzuführen, in manchen Fällen sogar auf die Verwendung von gar keinem Peroxid. In anderen Fällen können sich mehrere Farbstoffmoleküle im Haar ansammeln und dort einen großen Komplex bilden.
Haarfärbemittel ohne Ammoniak werden als temporäre Haarfärbemittel bezeichnet. Regelmäßiges Waschen mit Shampoo entfernt die temporäre Haarfarbe. Bei dieser Färbemethode werden die Haarschäfte während des Vorgangs noch nicht geöffnet, sodass Ihre natürliche Haarfarbe nach dem Auswaschen des Produkts erhalten bleibt.
Mögliche Gesundheitsrisiken
Wissenschaftler behaupten, Millionen von Frauen würden Haarfärbemittel verwenden, die möglicherweise Chemikalien enthalten, die mit potenziellen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht werden. Sie erklären, dass diese Risiken sowohl in Haarfärbesets für den Heimgebrauch als auch in den Farben teurer Friseursalons stecken. Trotz erheblicher Meinungsverschiedenheiten bestreitet die Kosmetikindustrie diese Behauptung.
Produkte mit chemischen Haarfärbemitteln können allergische Reaktionen auslösen und zu schweren Augen- und Hautreizungen führen, so die American Cancer Society. In seltenen Fällen können Augenreizungen zur Erblindung führen. Aus Sicherheitsgründen wird daher empfohlen, Produkte vor der Anwendung auf Haar und Kopfhaut zunächst an einer kleinen Hautstelle zu testen.